Bodenprofile werden gegraben, um morphologische, chemische und physikalische Eigenschaften der festen Bodenbestandteile zu erfassen. Daraus lässt sich beurteilen, wie gut ein Boden seine Funktionen erfüllen kann, beispielsweise als Nährstofflieferant für die Pflanzen oder als Filter für eingetragene Schadstoffe. In der Forstpraxis spielen Bodeneigenschaften eine Rolle bei der Wahl standortsgerechter Baumarten für die Waldverjüngung.
Wichtige morphologische Bodenmerkmale sind beispielsweise die Farbe und das Gefüge der Bodenfestsubstanz oder die farbliche Intensität von Vernässungserscheinungen.
Die chemischen und physikalischen Bodeneigenschaften werden anhand von Bodenproben im Labor bestimmt.
Wichtige chemische Eigenschaften sind Säuregrad und Nährstoffgehalt, wichtige physikalische Eigenschaften sind Bodendichte und Wasserspeichervermögen. Jeder Boden lässt sich einer Humusform und einem Bodentyp zuordnen.
Das Bodenprofil auf der LWF-Demofläche
Auf der LWF-Demofläche kann das Bodenprofil (Abb. 1) in fünf Mineralerdehorizonte unterteilt werden (Abb. 2).
Der Boden ist oberflächlich versauert (Abb. 3) und ab 25 cm Tiefe ist die Feinerde karbonathaltig. Die Humusform ist ein biologisch aktiver Mull, der Bodentyp eine verbraunte Pararendzina.
Der untere Teil des Bodenprofils ist zeitweise vernässt durch Grundwasser mit entsprechend eingeschränkter Sauerstoffversorgung der Pflanzenwurzeln. Das Wasser- und Nährstoffspeichervermögen des Bodens wird insgesamt als gut beurteilt.