Der Blattflächenindex (engl. LAI, Leaf Area Index) beschreibt das Verhältnis der einseitigen Blattfläche zur darunter liegenden Bodenfläche. Er ist ein wichtiger Indikator für die Bestandesstruktur und hat einen grossen Einfluss auf Prozesse wie Photosynthese, Niederschlagsinterzeption, Evapotranspiration oder Deposition von Luftschadstoffen.
Bei der Modellierung von Ökosystemprozessen ist der LAI eine wichtige Eingangsgrösse, um den Kohlenstoff- oder Wasserkreislauf in Wäldern zu simulieren. Ausserdem beschreibt er die Lichtverhältnisse am Boden – ein wichtiger Faktor für die Verjüngung und die Vegetationsentwicklung im Wald. Der Blattflächenindex wird während den Aufnahmen der Bodenvegetation gemessen.
Auf den LWF-Flächen wird der Blattflächenindex mit Hilfe von zwei Methoden erfasst:
- Eine digitale Kamera mit Fischaugenobjektiv macht von unten hemisphärische Fotos des Kronendachs.
- Ein optischer Sensor (Plant Canopy Analyser LAI-2000 von LiCor) misst das Streulicht (Wellenlänge < 490 nm) unterhalb des Kronendaches und ausserhalb des Waldes.
Mit beiden Methoden kann die Lichtdurchlässigkeit, bzw. der Anteil der Kronenlücken berechnet werden, um den Blattflächenindex zu bestimmen. Hemisphärische Fotos und Licor-Messungen werden jeweils über den 16 Vegetationsquadraten (16 x 1 m2) in der Intensivmonitoringfläche aufgenommen.